12. November 2015

"Dein Alltag ist NICHT ihr Kindheit? Echt nicht?

Ihr Lieben!

Seit ein paar Wochen kommt man als Blog lesende Mama oder auch Papa an einem Sprüchlein nicht  mehr vorbei:



Mir ist der Satz das erste Mal vor Wochen auf Instagram entgegen gesprungen. Auch nach intensivem Kramen in meinen Hirnwindungen mag es mir nicht mehr einfallen, wer ihn dort gepostet hat. Auf jeden Fall war ich so angetan von ihm, dass ich einen Kommentar unter dem Bild hinterlassen habe. Wer mich kennt, weiß: das will schon was heißen! Ich bin sonst nämlich eher der Kategorie "Stiller Leser" zuzuordnen. Dieser kurze, kleine Satz aber hat mich wirklich berührt.
Weil er so viel erklärt.
Weil er so viel Druck nimmt.
Weil er mich seitdem schon so oft runter geholt hat, wenn ich gekocht habe ob der Trödelei der beiden Vorstadtkinder.

Und dann lese ich vor ein paar Tagen den Gegenartikel von Johnny vom Weddinger Berg.
Hm, dachte ich. Echt jetzt? Ich kann absolut akzeptieren, dass es Menschen, also Eltern in diesem Fall, geben soll die meine Begeisterung für diesen Satz nicht teilen oder die ihn sogar doof finden. (Ok, das kann ich vielleicht in diesem Fall nicht so gut akzeptieren :) ) Aaaaber: so eine verkopfte Herangehensweise kann ich einfach nicht umkommentiert stehen lassen. Echt nicht.
Johnny schreibt in seinem Text, dass er eben nicht möchte, dass seine Tochter seinen kompletten Alltag miterlebt. Er bezieht sich da vor allem auf die Schwierigkeit Beruf und Familie zu vereinbaren und auf die meist schlechten Nachrichten aus aller Welt. So weit so gut.

Die erwachsene Sicht der Dinge 

Aber bezieht sich der Spruch wirklich auf die Erwachsenenwelt und die erwachsene Sicht auf die Dinge? Oder ist es nicht vielleicht doch eher ein Hinweis darauf, dass wir den kleinen Dingen in unserem Alltag mehr Beachtung schenken sollten. Vor allem wenn Kinder daran beteiligt sind. Das sonst so verhasste - weil sich wöchentlich wiederholende - Einkaufen, ist für Kinder eben keine lästige Pflicht, sondern ein Einblick in unsere, die erwachsene Welt. Überlegen was man braucht, die Waren in den Wagen legen, bezahlen. Endlose Beispiele fallen mir da ein.
Natürlich versuche ich meinen anstrengenden, hitzigen Alltag weitestgehend von den Kindern fern zu halten. Was in meinem Fall auch nicht schwierig ist, denn den halben Tag sind sie in der Betreuung. In diesen Stunden lebe ich mein "Erwachsenenleben", aber mit Eintritt in den Kindergarten am Nachmittag ist mein Alltag NATÜRLICH ihre Kindheit. Und das ist auch gut so!
Für mich gilt: Mir ist noch einmal bewusst geworden was genau Kindheit bedeutet. Nämlich die teilhabe an unserem Alltag.

Wie seht ihr das?


Eure Polli

3 Kommentare:

  1. Jup, sehe ich genauso. Und übrigens sind es gerade die alltäglichen Dinge, die tausend Rituale, die feste Struktur, die mein Kind fordert und liebt. Alles andere find ich persönlich auch nicht wirklich authentisch...

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    1. Liebe Rabenmutter :)
      das sehe ich ganz genauso! Kinder sollen und müssen auch manchmal "blöde" Dinge mitbekommen, denn so ist nun mal das Leben, ne?

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  2. Sehr schön geschrieben. Ich stimme dir vollkommen zu.

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